Das Kunstrecht
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Das Kunstrecht

Die Bedeutung des Kunstrechts als Schnittstelle zwischen Kunst und Recht.

Die Gesetze des Kunstrechts

Das Kunstrecht bildete früher eine Querschnittsmaterie aus öffentlichem Recht, Privatrecht und Strafrecht. Mittlerweile ist es eine eigenständige Rechtsdisziplin geworden, mit eigenen Gesetzen und Verordnungen. Das hierbei wichtigste deutsche Gesetze bildet das Kulturgüterschutzgesetz. Hinzu kommen europarechtliche Verordnungen und Richtlinien. Aber auch moralische Übereinkommen, wie die Grundsätze der Washingtoner Konferenz in Bezug auf Kunstwerke, die von den Nationalsozialisten beschlagnahmt wurden (Washington Principles) sind zu beachten und zu berücksichtigen.

Die Bandbreite der Objekte des Kunstrechts

Das Kunstrecht umfasst nicht nur Gemälde und antike Objekte, sondern es werden alle Objekte inkludiert, welche ein historisches oder ideeles Element besitzen. Ob Meißner Porzellan nachgemalt wurde, ein Oldtimer mit neuen Bauteilen versehen, eine antike Figur neu erstellt oder ein Bronze-Objekt neu gegossen wurde, all dies ist in dem Gebiet des Kunstrechts enthalten. Hinzu kommen die modernen Künstler, geprägt von urheberrechtlichen Problematiken bis hin zu gefälschten NFTs.

Der geschichtliche Kontext

Der geschichtliche Kontext, insbesondere im Bereich der gestohlenen und enteigneten Objekte, bildet oftmals einen Schwerpunkt der kunstrechtlichen Tätigkeit. Die Provenienzrecherche steht hierbei im Vordergrund vor den rechtlichen Momenten. Oftmals können historische Gegebenheiten nicht aufgeklärt werden, so dass es zu Schwierigkeiten in der rechtlichen Beurteilung der Lage kommen kann. Vielfach stehen sich auch rechtliche Gegebenheiten, wie der gutgläubige Erwerb , resp. auch die Verjährung, und die moralischen Aspekte konträr gegenüber. Die Rechtsgeschichte eines Kunstwerks reicht immer bis zu seinem Ursprung, auch wenn dieser in der Antike liegen mag.

Die Vielfalt des Kunstrechts

Obgleich die medial berühmten Kunstfälscher und Raubkunstfälle den Eindruck vermitteln, das Kunstrecht sei hierauf beschränkt, ist dies nicht der Fall. Kunstrecht bezeichnet die Situationen, in welchen rechtliche und künstlerische bzw. kulturgutbezogene Aspekte aufeinander treffen. Dies kann bei einem Tätowierstudio der Fall sein, im Bereich des Theaters vom Bühnenbau bis zu hin zu Veränderungen der Buchvorlage, aber auch das Graffiti an der Hauswand.

Das Kunstrecht umfasst nicht nur rechtliche sondern auch moralische Aspekte. Die Interessen des Kunstwerks / Kulturgutes sind hierbei stets zu beachten.